Im Weser-Kurier lesen wir: „Das Ende der Negativzins-Ära scheint bald erreicht. Das Zinsniveau im Euroraum soll wieder angehoben werden. Wie wirkt sich das auf den angespannten Immobilienmarkt aus? Ein Experte gibt Auskunft.“ Weiter heisst es im Interview:

Bild aus eigenem Bestand, Bremen
„Zum Spätsommer will die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinswendeeinleiten, um die derzeit hohe Inflation im Euroraum in den Griff zu bekommen. Einige Menschen befürchten nun, dass die ohnehin schon gestiegenen Bauzinsen damit noch weiter in die Höhe klettern. Doch was ist dran an der Befürchtung? Kann die Anhebung des Leitzinses wirklich den Immobilienzins beeinflussen? Max Herbst von der FMH-Finanzberatung aus Frankfurt klärt auf.
IST AN DER SORGE ETWAS DRAN, DASS DURCH DIE GEPLANTE LEITZINSANHEBUNG AUCH BAUZINSEN WEITER WACHSEN?
Max Herbst: Ich sehe keinen Zusammenhang zwischen EZB-Leitzins und Bauzins. Der Bauzins ist abhängig vom Preis, den die Anleger für Pfandbriefe bereit sind zu akzeptieren. Und die Pfandbriefrenditen orientieren sich an der zehnjährigen Bundesanleihe. Wenn die EZB den Leitzins anhebt, dann fordert der Investor nicht automatisch höhere Anleihe- oder Pfandbriefrenditen. Verteuern werden sich aber kurzfristige Kredite, vor allem ungesicherte Darlehen. Auch der Immobilienpreis wird mehr über die Nachfrage als über Leitzinsveränderungen gesteuert. Grundstücke verteuern sich, weil sie immer weniger werden, nicht wegen der Zinsen.“ Im Original weiterlesen